Rekonstruktion Steinzeitliches Haus
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Siedlungen

Siedlungen

Wo lebten die Menschen im Neolithikum eigentlich? Tatsächlich lässt sich diese Frage nur sehr unvollständig beantworten: Obwohl eine größere Anzahl von Grabanlagen der betreffenden Zeitstellung bekannt ist, wurden Wohnsiedlungen nur in ganz wenigen Beispielen entdeckt. Bei allen bekannten Siedlungsresten handelt es sich um Höhensiedlungen aber die archäologischen Befunde zu den Hausresten sind, wie meist im Jungneolithikum höchst spärlich. Man kann sich die Wohngebäude Wartberg-Kultur, zu der auch das Grab in Atteln gehört, vielleicht in Analogie zu Befunden aus anderen Zusammenhängen etwa so vorstellen, wie eine Rekonstruktion im Archäologischen Freilichtmuseum in Oerlinghausen.

Die Tatsache, dass sich heute kein repräsentatives Bild zu den Wohnbauten der Zeit machen gewinnen lässt, kann durch die schlechten Bedingungen für eine archäologische Überlieferung liegen, wie die großen Zeitabstände, die schlechte Erhaltung organischer Materialien im Boden, die schwierige Auffindung der Fundstellen, oder die flächige Zerstörung der Fundstellen z.B. durch die Auswirkungen der modernen Landwirtschaft – es könnte aber auch daran liegen, dass die Erbauer der Attelner Grabanlage vielleicht noch ein teilnomadisches Leben ohne ausgeprägte Siedlungen bevorzugten.

Grab

Die großen Grabanlagen der Jungsteinzeit wurden vor etwa 5000 Jahren erbaut. Es sind Gemeinschaftsgräber, in denen eine Siedlungsgemeinschaft über mehrere Generationen ihre Toten bestattete. Diese ältesten Großbauwerke in unserer Region sind auch im Zusammenhang mit der Sesshaftwerdung der Bevölkerung zu sehen. die Erbauer der Gräber lebten bereits weitgehend ortsfest und betrieben Ackerbau und Viehzucht. Die aufwendigen Grabbauten und die Grabbeigaben deuten auf einen komplexen Toten- und Ahnenkult.

Das Großsteingrab (Atteln 1) wurde nach archäologischen Ausgrabungen 1926 und 1978 teilweise wiederaufgebaut, um an diesem Beispiel die ursprüngliche Form und Bauweise zu zeigen. Für die Rekonstruktion wurde auch ein Teil des Hügels wieder aufgeworfen, der ursprünglich die gesamte Anlage überdeckte. Die Toten wurden dort ausgestreckt, auf dem Rücken liegend in ihrer Kleidung bestattet. Sie waren mit Schmuck, Amuletten, Waffen und Geräten, Speisen und Getränken vermutlich für das Leben im Jenseits ausgestattet. Davon blieben allerdings nur Dinge aus unvergänglichem Material erhalten. Bei den Ausgrabungen fanden sich neben Knochenresten z.B. Werkzeuge aus Feuerstein, durchbohrte Tierzähne, Bernsteinperlen, Anhänger aus Kupfer und kleinen Steinen, die an Halsketten getragen wurden.

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Viehzucht

Als wesentliche Veränderung gegenüber den älteren Phasen der Steinzeit gilt die Domestikation von Tieren. Als erste Tiergattung wurde der Hund wohl schon im 11. vorchristlichen Jahrhundert zum Gefährten des Menschen.

Funde

Die einzelnen Fundorte, die archäologisch untersucht werden konnten haben nur sehr spärliche Funde erbracht. Bei der Grabung im Jahr 1978 wurden nur wenige Objekte geborgen, die man wohl als Schmuck deuten kann.