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Keramik

Keramik

Dass die Erbauer des Grabes in Atteln mit Keramik vertraut waren ist sicher, über das Aussehen der Gefäße und die Häufigkeit der Nutzung sind wir angesichts der geringen Fundmenge aus der Zeit nur schlecht informiert. Außer den Funden aus dem Galeriegrab Calden I bei Kassel-Calden sind nur wenige andere Fragmente aus der älteren Phase der sog. Wartbergkultur bekannt.

Für die Zeit zwischen ca. 3200 und 3000 v. Chr. gibt es Beispiele aus dem Erdwerk Calden (Nutzungsphase B) und dem unmittelbar benachbarten Galeriegrab Calden II, die sich typologisch direkt mit den Funden aus den anderen bekannten Wartbergsiedlungen im Mühlhäuser Becken in Westthüringen und einzelnen Scherben aus den Galeriegräbern von Altendorf (Schwalm-Eder-Kreis), Hiddingsen (Kr. Soest), Rimbeck und Zuschen verknüpfen lassen. Vorherrschende Leitformen sind hohe, eiformige Gefaße. Verzierungen beschränken sich auf tiefe Einstichreihen oder Lochbuckel unterhalb des Randes.

Grab

Die großen Grabanlagen der Jungsteinzeit wurden vor etwa 5000 Jahren erbaut. Es sind Gemeinschaftsgräber, in denen eine Siedlungsgemeinschaft über mehrere Generationen ihre Toten bestattete. Diese ältesten Großbauwerke in unserer Region sind auch im Zusammenhang mit der Sesshaftwerdung der Bevölkerung zu sehen. die Erbauer der Gräber lebten bereits weitgehend ortsfest und betrieben Ackerbau und Viehzucht. Die aufwendigen Grabbauten und die Grabbeigaben deuten auf einen komplexen Toten- und Ahnenkult.

Das Großsteingrab (Atteln 1) wurde nach archäologischen Ausgrabungen 1926 und 1978 teilweise wiederaufgebaut, um an diesem Beispiel die ursprüngliche Form und Bauweise zu zeigen. Für die Rekonstruktion wurde auch ein Teil des Hügels wieder aufgeworfen, der ursprünglich die gesamte Anlage überdeckte. Die Toten wurden dort ausgestreckt, auf dem Rücken liegend in ihrer Kleidung bestattet. Sie waren mit Schmuck, Amuletten, Waffen und Geräten, Speisen und Getränken vermutlich für das Leben im Jenseits ausgestattet. Davon blieben allerdings nur Dinge aus unvergänglichem Material erhalten. Bei den Ausgrabungen fanden sich neben Knochenresten z.B. Werkzeuge aus Feuerstein, durchbohrte Tierzähne, Bernsteinperlen, Anhänger aus Kupfer und kleinen Steinen, die an Halsketten getragen wurden.

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Neolithische Revolution

Über die längste Zeit der Menschheitsgeschichte lebten die Menschen von dem was in ihrem Lebensraum ohnehin vorhanden war. Wesentliche Nahrungsquelle war neben der Jagd auf Wildtiere das Sammeln von essbaren Wildpflanzen.

Entstehungszeit

Der Wechsel von der mittleren zur jüngeren Steinzeit, d,em „Neolithikum“ mit seinen tiefgreifenden Veränderungen, in das auch die Grabanlage in Atteln einzuordnen ist, vollzog sich in Europa allmählich.